Im Jahre 1839 ging die kleine Ackerparzelle von dem Kossääten Müller (Alt-Tegel 45/47) an den Büdner Müller, einen Verwandten über. (Die Vornamen wurden damals nicht genannt.) Dieser neue Eigentümer ließ im selben Jahr das noch heute vorhandene kleine Wohnhaus in Fachwerkbauweise sowie einen dahinter gelegenen Stall errichten. 1860  folgte ein zusätzliches Stallgebäude rechts hinter dem Wohnhaus. Die Bauakte bezeichnete Müller als „Büdner und Zimmergesell“. Er verdiente seinen Lebensunterhalt also durch Tätigkeit beim Bau neuer Häuser in den umliegenden Dörfern und hatte in der Tegeler Gemeindeversammlung die Rechtsstellung eines Büdners.
1899 wurde Carl Müller als Eigentümer genannt. Da er als Zimmermann bezeichnet wurde, handelte es sich möglicherweise noch um den Bauherren des Hauses oder dessen Sohn. Er errichtete in jenem Jahr einen kleinen Anbau an der Hausrückseite. Das Adressbuch von 1913 nennt den Baumeister H. Müller in Wusterhausen an der Dosse als neuen Eigentümer, der das Haus an zwei Mietparteien vermietet hatte. Damals befand sich der Haupteingang des Wohnhauses noch wie bereits 1839 in der Mitte der Vorderfront und war durch eine hölzerne Veranda hervorgehoben.
Der Vordereingang des Wohnhauses wurde um 1970 umgebaut: Anstelle der Tür entstand ein Fenster, und die hölzerne Veranda entfiel. 2002 wurde das Haus erneut restauriert. Hierbei blieb die Bemalung der hölzernen Klappläden mit den Bauernblumenmotiven aus dem Jahr 1988 erhalten, und die Klappläden des Mittelfensters, der ehemaligen Tür, wurden ergänzt. Auch der gepflegte Vorgarten fällt auf. Beim Umbau zum Café stellte man 2015 den Mittelgang wieder her.

K. Schlickeiser