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Damals und Heute

Die Badeanstalten

Die erste Badeanstalt am Ufer des Tegeler Sees eröffnete Carl Pieper im August 1901 an der Stelle, an der die Verlängerung der Veitstraße auf das Ufer treffen würde. Sein Damen- und Herrenbad bestand wie damals jede Badeanstalt aus zwei mit Holzstegen und Bretterwänden abgeteilten ufernahen Wasserflächen, so dass zwei Badebecken entstanden, in denen Männer und Frauen jeweils getrennt badeten. Bald errichtete Pieper auf Pfählen eine angeschlossene Gaststätte und nannte seinen Betrieb »Seebad Ostende« unter Anspielung auf das in jener Zeit gern besuchte belgische Seebad und auf das östliche Ende des Tegeler Sees. Sein Schwager Ernst Mühl hielt als Bademeister Ordnung im Bad, indem er Zaungästen, die über die Bretterwand ins Damenbad schauen wollten, mit einem Lineal auf die Finger klopfte. Pieper hatte für die Genehmigung des Holzsteges, an dem die Badeanstalt, das Restaurant und die ebenfalls zu seinem Betrieb gehörende Bootsvermietung angeschlossen waren, im Jahr 1914 an die Landgemeinde Tegel eine Jahresgebühr von 300 Mark zu zahlen. 1922 riss man seine gesamte Anlage ab. Um 1904 eröffnete sein Konkurrent Paul Siebert eine gleichartig gestaltete hölzerne Badeanstalt unmittelbar südlich von der Stelle, an der heute der Zugangsweg von der Straße Alt-Tegel auf das Seeufer trifft. Seine Witwe, die das Bad nach 1910 weiterführte, hatte für den Zugangssteg zur Badeanstalt 1914 an die Gemeinde Tegel 100 Mark zu entrichten, also weniger als Pieper, weil ihr Betrieb kleiner war. Auch diese Badeanstalt bestand bis in die 1920er-Jahre. Nach Schließung der beiden genannten Badeeinrichtungen errichtete die Stadt Berlin 1922 eine gleichartige hölzerne Badeanstalt am Seeufer in dem Bereich, der zwischen den gedachten Verlängerungslinien der Brunow- und der Schlieperstraße liegt. Es gab ein Damen-, ein Herren- und ein Familienbad. Als Attraktion war ein 3 m hoher Sprungturm vorhanden.

Diese Anstalt wurde zuerst an Carl Pieper, dann um 1933 an Max Hempel verpachtet und bereits 1936 abgerissen. Auch auf der vorgelagerten Insel Hasselwerder gab es einen Badebetrieb, der 1911 von der Gutsverwaltung Schloss Tegel eingerichtet wurde. 1935 stellte der Inselpächter Willi Hochfeld neben einem aus Holz gebauten Wirtschaftsgebäude Umkleide- und Toilettenräume für die Badenden auf. Diese Badeanstalt war ein Freibad ohne umgrenzende Bretterwände. Von 1946 bis 1949 beschlagnahmte die französische Militärregierung die Insel. Ab 1950 setzte der Pächter Walter Haupt den Badebetrieb vier Jahre fort und transportierte die Gäste mit seiner Fähre für 30 Pfennig (einschließlich Baden und Rückfahrt) von der Uferpromenade zur Insel. Die Landgemeinde Tegel richtete 1920 auf gepachtetem Forst- und Wassergelände südlich der Halbinsel Reiherwerder ein Freibad ein, das durch eine regelmäßig verkehrende Fähre mit der Uferpromenade nahe der Veitstraße verbunden war. Mit der Eröffnung des Strandbades Tegel wurde der Betrieb eingestellt. Heute befindet sich hier eine frei zugängliche kleine Badestelle. Das Strandbad Tegel (jetzt Freibad Tegeler See genannt) wurde im August 1932 von der Stadt Berlin ein Stück weiter südlich als das vorstehend beschriebene Freibad eröffnet. Der Pächter Willner ließ 160 Kranladungen Sand für den Strand aufschütten und aus Holz Kassenhäuschen, ein Restaurantgebäude und ein Pächterwohnhaus sowie eine massive Umkleidehalle erbauen. Ein Holzsteg führte bis zu der durch Bojen gekennzeichneten Nichtschwimmergrenze, an der ein 4 m hoher Beobachtungsturm für den Bademeister stand. 1951 wurde ein neuer Sprungturm errichtet, 1952 und 1985 das Restaurant vergrößert. 1957 fügte man eine offene Unterkunftshalle für Regenwetter und 1976 einen Uhrenturm hinzu. 1976 wurde ein Fünftel des Ufergeländes, rund 10 000 m², zum Nacktbaden freigegeben. Wegen Differenzen zwischen dem Pächter und dem Bezirksamt blieb das Bad 2010 geschlossen.

Klaus Schlickeiser

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